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Was vom Tage übrigblieb ...

Hier lesen Sie aktuelle Informationen und Ereignisse. Nicht ganz alltäglich und immer aus erster Hand.

Dienstag, 9. August 2011
Ich habe den Stand der Aktion in einem »Extrakt« zusammengefasst und dabei vor allem den künstlerischen Aspekt dargestellt, der sich im Design aller Elemente und den Bildern selbst widerspiegelt:

»Alles, was sichtbar wird, lebt vom starken Gegensatz der ursprünglichen Fotografien und der klaren Ästhetik der Schriftelemente. Die Natur des Menschen trifft seine Kultur, seine Emotionen begegnen der Klarheit der Gedanken, Temperament durchdringt die ordnende Kraft einer kritischen Botschaft.«

Das PDF können Sie im Bereich »Infomaterial« ansehen und downloaden.

Montag, 18. Juli 2011
Der besagte Brief kam vom Rat für Formgebung (German Design Council) und gratuliert mir dazu, dass die Aktion {LIEBE und TOD?} für den Designpreis Deutschland 2012 nominiert wurde. Das ist die höchste deutsche Auszeichnung für Designerzeugnisse in den Bereichen Kommunikations- und Produktdesign.

Eine Nominierung bedeutet natürlich noch längst nicht ein Gewinn, aber es ist in jedem Fall eine große Ehre und zeigt, dass die künstlerische Gestaltung Resonanz und Würdigung findet. Die Benachrichtigung der Juryergebnisse erfolgt im September 2011. Ich bin ja mal gespannt!

designpreis deutschland 2012

Donnerstag, 9. Juni 2011
Ich habe wie aus heiterem Himmel einen Brief erhalten (dazu später mehr), der plötzlich Bewegung in meine Gedanken bringt. Ich denke, es ist an der Zeit, das Projekt aus dem Mittagsschlaf zu wecken. Es steckt zu viel gutes Potenzial darin, um es einfach so weiterschlafen zu lassen ...

Sonntag, 1. Mai 2011
Ich schweigen ... ein sehr problematisches Wort, gerade wenn es um HIV geht. Ist Schweigen nicht die größte aller Fallen? Bringt das Schweigen alles zum Stillstand? Ist Schweigen der Tod?

Andererseits habe ich In einem klugen Buch gelesen, dass man nicht zu viel über eine Sache reden sollte, weil sonst die Energie für die Umsetzung aufgebraucht sein könnte. Das leuchtet ein und kommt mir bekannt vor. Ich schweige also weiter, bis ich etwas zu zeigen habe und damit neues Licht auf die Taten fällt. Auch wenn ich dabei der absoluten Stille begegne ...

Dienstag, 21. Dezember 2010
So vergeht die Zeit wie im Flug ... 160 Tage sind vorüber und ich möchte vom Stand der Dinge berichten. Viele fragen mich: »Was ist eigentlich aus Deinem Projekt geworden?« und ich antworte meist: »Es ruht.«

Ich hatte nach den vielen Monaten der Organisation, den unzähligen Telefonaten und den Konfrontationen mit den rechtlichen Vorgaben die künstlerischen Aspekte der Aktion fast aus den Augen verloren. Ich fühlte mich wie ein Rechtsanwalt, der versucht, eine gute Idee zu verteidigen, gegen Angriffe, die sie selbst verursacht hat durch ihre konfrontative Natur. Oder ist dies eben Teil der künstlerischen Erfahrung, sich damit auseinanderzusetzen? Ich organisiere gern, bin aber gewohnt, mittelfristig an ein Ziel zu gelangen. In diesem Projekt heißt es offenbar, sehr langfristig zu denken. Sicherlich auch eine Lektion für mich ...

Ich glaube, dass ich an diesem Punkt einen kompletten Bilderzyklus vorstellen müsste zu allen Städten – so wie ich das bereits für Berlin skizziert hatte. Ich sehe diese Bilder vor mir und weiß, dass die Kraft dieser Bilder viele Fragen beantworten würde, Skepsis lindern und insgesamt zu mehr Unterstützung und Zuspruch führen würde. Die Bilder müssten weitgehend fertig und detailliert ausgearbeitet sein, nur die gitterförmige Kugel wäre noch ausgespart und würden innerhalb der Aktion in den einzelnen Städten mit Tusche und Blut ausgearbeitet und das jeweilige Werk vollenden.

Auch für die HIV-Positiven könnte dies stark motivierend wirken, wenn sie sehen würden, für welches Werk in welcher Stadt sie ihre kleine Blutspende geben würden.

Ich bin mir sicher, dass dies der Weg ist, den die Aktion gehen muss. Somit brauche ich nun Zeit, um diese Bilder zu schaffen. Ich habe mich zurückgezogen, um die Kraft in diesen Bildern zu sammeln. Wenn das gelungen ist, werde ich wieder in die Öffentlichkeit gehen. Dann wird diese Idee neue Möglichkeiten erhalten. Ich hoffe dass dies in 2011 geschehen kann.

Bis dahin wünsche ich allen Unterstützern eine wunderschöne Weihnachtszeit, Momente der Stille und einen guten Start in das neue Jahr!

Mittwoch, 14. Juli 2010
Der Termin für Wien (zum Lifeball 2010 am 17. Juli 2010) muss verschoben werden, es bleibt zu wenig Zeit, um alles zu organisieren. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Eines Tages werde ich in Wien sein und grüße einstweilen diesen schönen Flecken Erde aus der Ferne.

Ich habe bis vor einigen Tagen mit dem Bundesministerium für Gesundheit und für Justiz in Wien kommuniziert. Da waren einige Persönlichkeiten aus verschiedenen Fachbereichen gefordert, den Sachverhalt zu bewerten und das nahm einige Zeit in Anspruch. Das Thema ist ja bekanntermaßen ein wenig kompliziert. Die Korrespondenz ist sehr interessant und hat auch Aspekte wie die "künstlerische Freiheit" beleuchtet. Ich werde das Ganze sicher bei Gelegenheit einmal darstellen und zusammenfassen.

Die von mir geplante Vorgehensweise mit Sterilisierung der Blutprobe vor Beginn des Malprozesses wurde nun also für Wien und für Berlin für zulässig erklärt. Ein Malen mit unbehandeltem Blut wird hier nicht zugelassen.

Ich werde versuchen, ab jetzt die künstlerischen Inhalte der Aktion wieder stärker in den Vordergrund treten zu lassen. Zeitweise komme ich mir doch recht "juristisch" vor. Als nächstes werde ich die Entwürfe für die drei Städte Berlin, Wien und Zürich angehen. Dann gibt es mehr zu sehen. Ich werde berichten!

Montag, 12. Juli 2010
Ich habe nun sowohl für Wien, als auch für Zürich jeweils eine/n Blutspender/in gefunden, die helfen werden, der Aktion für diese beiden Städt Leben einzuhauchen. Was für eine großartige Neuigkeit!

Nun fehlt nur noch ein/e Spender/in aus Berlin um das Triple perfekt zu machen. Oder sollte man es "Triptychon" nennen – so nennt man ein dreigeteiltes Gemälde, in diesem Fall werden es allerdings einzelne Teile sein.

Donnerstag, 10. Juni 2010
Neuigkeiten für Österreich: Das Bundesministerium für Gesundheit in Wien hat meine Anfrage zur Durchführung der Aktion nun an das Bundesministerium für Justiz weitergeleitet. Man teilte mir außerdem mit, dass dem Vorgang nun sogar ein Aktenzeichen zugewiesen wurde! Das können sicherlich nicht viele Kunstwerke für sich in Anspruch nehmen.

Was die Realisierung in Wien betrifft und das geplante Timing (Life Ball und Welt-Aids-Konferenz ab dem 17. Juli 2010) steht im Augenblick alles in den Sternen. Wir werden sehen. Ich freunde mich langsam aber sicher damit an, dass in diesem Projekt die Zeit keine Rolle spielen darf ...

Donnerstag, 27. Mai 2010
Und noch eine gute Nachricht: Die künstlerische Gestaltung von {LIEBE und TOD?} wurde von einer 16-köpfigen, international besetzten Jury mit dem renommierten iF-Designpreis 2010 ausgezeichnet! Es ist schön zu sehen, dass das Projekt auf vielen verschiedenen Ebenen Resonanz erzeugt.

if design award 2010

Montag, 24. Mai 2010
Gute Nachrichten für Wien! Ich habe Kontakt zu zwei HIV-positiven Personen, die bereit sind, für die Aktion in Wien eine Blutspende zu geben. Das ist ein großer Durchbruch für das Projekt. Sobald die rechtlichen Bedingungen geklärt sind, rückt die Realisierung für Wien in greifbare Nähe! Das wäre gerade im Hinblick auf den LifeBall am 17. Juli 2010 und die Welt-Aids-Konferenz großartig!

Freitag, 21. Mai 2010
In einem weiteren Gespräch mit dem Gesundheitsamt in Berlin konnten nun die rechtlichen Bedingungen geklärt werden. Die Blutprobe muss demzufolge sterilisiert werden bevor ich damit arbeite. Dies muss ein entsprechendes Labor durchführen und schriftlich bestätigen. Daraufhin reiche ich diese Dokumente zur Information beim Gesundheitsamt ein. Eine weitere Genehmigung ist dann nicht notwendig, da durch eine sterile Blutprobe keine Gefahr der Verbreitung von Krankheitserregern besteht. Damit ist der Weg für Berlin frei, sobald ich einen Blutspender und ein Labor gefunden habe.

Für die Sterilisierung wurden vom Gesundheitsamt Berlin folgende Verfahren benannt: Heißluft, Dampf, Gammastrahlung, Plasmasterilisation. Genaueres muss ich nun mit einem Labor besprechen, das bereit ist dies Aktion zu unterstützen.

Ich habe daraufhin Kontakt mit dem Bundesministerium für Gesundheit in Wien aufgenommen um eben diese Aspekte auch für Österreich zu klären. Hier warte ich noch auf Antwort. Ich gehe aber von einer vergleichbaren Situation wie in Deutschland aus. Für Wien heißt es also noch abwarten!

Freitag, 14. Mai 2010
Ich habe für die Suche nach Blutspendern in dem bekannten Forum für HIV-positive Betroffene einen entsprechenden Beitrag geschrieben und weitere Gespräche geführt.

FORUMHIV.de

Mittwoch, 12. Mai 2010
Die Suche nach einem/einer Blutspender/-in für die Städte Berlin, Wien und Zürich läuft auf Hochtouren. Erste Gespräche haben stattgefunden und es sieht ganz gut aus – insbesondere für WIEN zeichnet sich eine Lösung ab, die vielleicht bedeutet, dass die Aktion zur Welt-Aids-Konferenz und dem Lifeball ab dem 17. Juli 2010 ihre Premiere feiern könnte.

www.aids2010.org
www.lifeball.org

Ich suche nichtsdestotrotz weiterhin couragierte HIV-positive Mitstreiter, die bereit sind, eine kleine Blutspende zu geben (ca. 35 ml) in einer der Städte Berlin, Wien, Zürich und damit die Aktion Wirklichkeit werden lässt!

Ein anderes Thema entpuppt sich als besonders harte Nuss: die Sache mit der Behandlung der Blutprobe zur Deaktivierung der Viren. Ich befinde mich hier auf Neuland. Spezialisten, die ich dazu befrage, wie sich eine Vollblutprobe sicher behandeln lässt, ohne dass das Blut unbrauchbar wird, können im Augenblick keine sicheren Aussagen machen. Eine Behandlung mit Hitze würde das Blut verklumpen lassen, eine Behandlung mit Strahlung wird zwar immer wieder erwähnt, es ist aber nicht geklärt, ob damit eine Deaktivierung der Viren sicher erreicht werden kann. Und das Thema "sicher" ist der springende Punkt, denn nur dann werde ich um das Infektionsschutzgesetz (IfSG) herumkommen.

Sollte die Deaktivierung der Viren durch Bestrahlung nicht realisierbar sein, bleibt mir nur das klassische Verfahren durch Hitze. Hier würden dann zwei Wege in Frage kommen:

  • Entweder ich lasse die Vollblutprobe mit Hitze behandeln und nehme die Denaturierung in Kauf. Das verklumpte Blut müsste man dann entsprechend aufbereiten, also z.B. zerreiben und mit Pigmenten und Flüssigkeit aufbereiten, wie alte Künstler das mit ihren Farben getan haben. Diese Möglichkeit nutzt eine Transformation und erschafft daraus neue Bedingungen.
  • Oder ich lasse die Blutprobe im Labor in ihre Bestandteile zerlegen und nur das Blutserum mit Hitze behandeln. Dies wäre dann zwar nicht mehr rot, sondern gelblich, könnte aber danach ebenfalls mit Pigmenten aufbereitet werden. Diese Möglichkeit greift in die Struktur ein und versucht, das Blut in seinem Aggregatszustand zu bewahren.

Beide Möglichkeiten sind zwar aufwändig, aber in gewisser Hinsicht auch ein Spiegel der komplizierten Situation, in der die Aktion eben stattfindet. Es scheint eine Gesetzmäßigkeit darin zu liegen, dass sich die Ausdrucksform der Kunst (in diesem Fall) nach den äußeren Vorgaben zu richten hat und sich kontinuierlich an diese anpassen muss. Die Tatsache, dass daraus immer neue Ideen entstehen, macht den kreativen Prozess umso intensiver.

Sonntag, 9. Mai 2010
Ich habe heute festgestellt, dass es mich Überwindung kostet, weiterzumachen. Ich merke, dass ich in meinen Gedankengängen über dieses Projekt immer wieder an den Punkt gelange, in dem ich mir die Frage stelle: Macht das Sinn? Macht es Sinn, gegen diesen Goliath an Widerständen zu kämpfen, nur um ein Bild zu malen? Oder malen zu dürfen?

Ich habe verstanden, dass es Teil der Aktion ist, diese Übermacht der Regularien, Widerstände, Bedenken und Kritik zu erfahren. Ich kann mir vorstellen, dass dies Erfahrungen sind, die HIV-Betroffene auch erleben (in anderen Zusammenhängen) und das macht es für mich wichtig. Ich fühle Empathie, ich versetze mich in das Leben der Betroffenen hinein.

Schon aus diesem Grund möchte ich weitermachen. Und ich denke, dass die Suche nach einem HIV-positiven Blutspender nun die essenzielle Aufgabe sein wird. Ich habe einige Kontakte geknüpft, die ich nun nochmals aktivieren werde. Außerdem habe ich einen neuen Beitrag in der schon bestehenden Diskussion in einem großen Forum für HIV-Positive geschrieben:

FORUMHIV.de

Mittwoch, 28. April 2010
Das Projekt geht in die zweite große Runde. Ich habe den neuen Punkt Realisierung integriert, in dem nun das schrittweise Vorgehen beschrieben wird. Die wichtigste Neuerung ist, dass ich nicht mehr den Termin vorgebe (wie ich das für Berlin im November 2009 versucht hatte), sondern direkt über die Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen agiere. Wenn ein Spender gefunden ist, wird sich der Weg leichter ergeben.

Donnerstag, 25. Februar 2010
Es ist unglaublich, wie die Zeit verfliegt! Mein letzter Beitrag ist schon wieder zwei Monate her und man könnte fast mutmaßen, das Projekt habe sich dem Tod ergeben. »Mitnichten«, antworten die Kräfte der Liebe. »Es war nur nicht die Zeit dafür ...«

Ich war selbst überrascht, wie turbulent das neue Jahr begonnen hat – in all den verschiedenen beruflichen Bereichen. Meine insgeheime Hoffnung, dass sich da eventuell die eine oder andere Lücke auftun könnte, war wohl reichlich romantisch. Ich trage viele Gedanken und Ideen mit mir herum, wie das Projekt nun weitergehen könnte. Wir werden sehen, wann diese sich den Raum erkämpfen.

Victor Hugo hat einmal gesagt, dass nichts so mächtig ist, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Sehen wir also gespannt auf das, was kommen wird.

Donnerstag, 24. Dezember 2009
Ich wünsche allen Besuchern eine besinnliche und besondere Weihnachtszeit, ein paar stille Momente und einen guten Start in das neue Jahr!

Ich freue mich, wenn das Projekt {LIEBE und TOD?} in 2010 Wirklichkeit werden kann – im kleinen oder im großen Rahmen. Obgleich: Ist es nicht bereits Wirklichkeit? Treffender wäre es vielleicht, von Manifestation oder Kristallisation zu sprechen.

Ich freue mich, wenn Sie auch im neuen Jahr ab und zu einen Blick auf diese Seiten werfen. Die Aktion lebt vor allem von der Solidarität und der Mithilfe vieler Menschen.

Sonntag, 6. Dezember 2009
Es fühlt sich schon seltsam an, wenn man von 250 Stundenkilometern auf Schrittgeschwindigkeit herunterbremst. In den letzten Wochen lief alles auf Hochtouren, nun scheint es wie in Zeitlupe zu verlaufen. Interessanterweise ist die Zeit dennoch gut ausgefüllt mit vielen Aufgaben und ich frage mich, wie ich das Projekt bisher unterbringen konnte. Vielleicht sind es aber auch die 1001 liegengebliebenen Dinge, die sich nun zu Wort melden und die man einfach im Trubel nicht bemerkt hatte.

Es stehen viele Fragezeichen im Raum. Kunst stellt Fragen und das betrifft nicht nur das Publikum, sondern auch den Künstler – wie ich nun bemerke. Ich werde Anfang Januar 2010 einen neuen Bereich in diese Internetseite integrieren, den ich "Realisierung" nennen werde und in dem ich die Planung auf Basis meiner bisher gesammelten Erfahrungen strukturiert darstellen werde. Dabei wird es sowohl um die rechtlichen, als auch um die medizinischen und technischen Aspekte gehen. Und natürlich um die zwischenmenschliche Dimension, die sich zwischen dem HIV-positiven Spender und mir als Künstler aufspannt und die ganz wesentlich sein wird für das Gelingen des Projekts.

Ich habe gelesen, dass Christo und Jeanne-Claude 24 Jahre benötigt haben, um ihr Projekt "Wrapped Reichstag" zu realisieren. Auf dem Weg dorthin führten sie hunderte von Gesprächen, flogen 54 Mal nach Deutschland, verkauften 420 Bilder zur Finanzierung. Ich kann nur erahnen, wieviel Überzeugungsarbeit hier geleistet werden musste. Ich denke, es ist ein grundlegendes Merkmal einer künstlerischen Aktion, dass Zeit vergeht, bis sie Wirklichkeit wird ...

Dienstag, 1. Dezember 2009
Heute ist Welt-AIDS-Tag. Für mich ein besonderes Datum, wollte ich ja eigentlich heute in Berlin sein und das Bild versteigern. Das Leben bietet eben immer wieder Überraschungen. Ich freue mich sehr über die mannigfaltige Unterstützung der letzten Wochen und sehe gespannt dem Tag entgegen, an dem ich in Berlin oder in Wien oder Zürich oder einer anderen Stadt dieses Projekt verwirklichen kann.

Für heute bleiben ein paar ruhige Gedanken über AIDS und wie dieses Ereignis tagtäglich unsere Welt erschüttert. Meist ist das wenig sichtbar und läuft schnell Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Ich werde wach bleiben.

Samstag, 21. November 2009
Ich habe heute erfahren, dass eine Erhitzung des Bluts zur Inaktivierung der HIV-Viren wohl zu einer Denaturierung (starke strukturelle Veränderung) der Proteine (Eiweiße) führen dürfte. Ich erinnere mich gelesen zu haben, dass in Labors zur HIV-Inaktivierung die Proben im Wasserbad für 2 Stunden bei 56°C erhitzt werden, dabei handelt es sich aber um Serum- oder Plasmaproben. Wie sich das also mit Vollblut verhält, müsste ich nochmals mit Spezialisten abklären. Bestrahlung wäre wahrscheinlich die schonendste Methode (im Sinne der Erhaltung des Bluts als Malmittel), wenngleich technisch sicherlich bedeutend aufwendiger.

Donnerstag, 19. November 2009
Nach einigen Telefonaten mit den zuständigen Stellen und Personen im Gesundheitsamt in Berlin, die mich wirklich sehr freundlich und kompetent beraten haben (Respekt!), wurde relativ schnell klar:

  • Wie bereits vermutet, fällt das Malen eines Bildes mit infiziertem Blut unter den Sachverhalt des "Arbeitens mit Krankheitserregern", das heißt, dass das Infektionsschutzgesetz Anwendung findet. Demzufolge ist eine Genehmigung erforderlich (IfSG §44).
  • Diese Genehmigung erhält man nur, wenn man die "erforderliche Sachkenntnis" nachweisen kann und dies geschieht durch ein abgeschlossenes medizinisches oder naturwissenschaftliches Hochschulstudium, sowie mindestens zweijährige entsprechende hauptberufliche Tätigkeit (IfSG §47).

Da ich zwar Doktor bin (Philosophie), aber beileibe kein Arzt mit entsprechender Ausbildung oder Tätigkeit, werde ich eine solche Genehmigung von den Behörden nicht erhalten. Man kann also unumwunden zugeben, dass das Projekt in der bisher geplanten Form für mich in Deutschland so nicht realisierbar ist (in anderen Ländern dürfte die Sachlage wahrscheinlich ähnlich gelagert sein – was zu prüfen bleibt). Es heißt also umzudenken.

Es gibt eine Variante, die bisher immer als Plan B gedacht war und die nun zum Tragen kommen könnte. Der Ablauf wäre dabei so, dass ich das Blut zur Inaktivierung der Viren behandeln lasse, bevor ich damit beginne zu arbeiten und das Bild erstelle. Damit wären keine aktiven Krankheitserreger im Blut vorhanden und somit das Infektionsschutzgesetz nicht angesprochen.

Nun heißt es also zunächst herauszufinden, wie das Blut behandelt werden könnte, ohne seine Konsistenz oder Farbe so zu verändern, dass es zum Malen und Zeichnen nicht mehr geeignet sein könnte. Ob Strahlung dafür geeignet ist oder Hitze. Das gilt es zu klären. Ich werde berichten ...

Mittwoch, 18. November 2009
Donnerschlag! Gestern hat hier im übertragenen Sinn der Blitz eingeschlagen mit einer Information, die alles auf den Kopf gestellt hat. Ein auf HIV und AIDS spezialisierter Arzt in Berlin machte mich in einem Telefonat darauf aufmerksam, dass geklärt werden muss, inwieweit meine Aktion unter das Infektionsschutzgesetz (IfSG) fallen könnte, das in Deutschland den Umgang mit Krankheitserregern regelt.

Ich war vollkommen perplex, denn in allen Gesprächen der letzten Wochen und Monate, die ich mit Experten bis in die höchsten Ebenen und aus verschiedensten Kompetenzbereichen geführt hatte, war dieses Gesetz noch nie genannt worden. Es ist nicht das erste Mal innerhalb dieses Projektes, dass unterschiedliche Meinungen zu einem Sachverhalt existieren, die sich teilweise widersprechen (Bsp. etwaige Infektiosität des Werkes nach der Erstellung), dass aber so ein elementarer Aspekt von so vielen Experten nicht gesehen wurde, ist schon erstaunlich. Ich nehme mich hier selbst nicht aus, denn selbstverständlich liegt es in meiner Verantwortung, mich zu informieren.

Der §44 des Infektionsschutzgesetzes sagt: "Wer Krankheitserreger in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringen, sie ausführen, aufbewahren, abgeben oder mit ihnen arbeiten will, bedarf einer Erlaubnis der zuständigen Behörde." Ich benötige also offenbar eine Erlaubnis der Behörde, in diesem Fall des zuständigen Gesundheitsamtes der Stadt Berlin.

Somit war schnell klar: Der Termin in Berlin muss verschoben werden! Also - Tickets und Hotels storniert, alles wird auf Eis gelegt. Ich kann mich natürlich nicht in einer Grauzone oder außerhalb des legalen Rahmens bewegen.

Ich werde das Projekt nun so handhaben, dass ich parallel für alle Städte mit den Vorbereitungen beginne und die Realisierung loslöse von festgesetzten Terminen. Das Land bzw. diejenige Stadt wird den Zuschlag für die Premiere erhalten, in der ich als erstes alle rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen habe, sowie einen HIV-positiven Spender und einen Arzt gefunden habe, die die Aktion unterstützen und begleiten. Damit entsteht auch so etwas wie ein kleines Wettrennen, was ich ganz spannend finde, denn es belohnt das Land für sein Engagement, in dem ich mit dieser Idee die meiste Unterstützung erfahren werde. Berlin hat nun einen Vorsprung, aber vielleicht wird Wien oder Zürich bald aufgeholt haben?

Soweit diese Neuigkeiten. Ich sagte ja einmal zu Beginn: das Projekt steckt voller Überraschungen!

Montag, 16. November 2009
Nun wird es turbulent. Ich habe gestern diverse Farbproben erstellt, um herauszufinden, welches Mischungsverhältnis von Tusche und Blut farblich die beste Wirkung erzielt. Ich werde nun parallel zu allen anderen Vorbereitungen bereits beginnen, das Bild vorzuzeichnen.

Die Suche nach einem HIV-positiven Blutspender ist immer noch in der Schwebe. Es sind viele Gespräche und Schriftwechsel geführt worden, die Entscheidung aber noch ganz offen. Mittlerweile habe ich einen wirklich gut durchdachten Weg ausgearbeitet, wie die Blutspende 100% anonym über den eigenen HIV-Schwerpunktarzt abgegeben werden kann.

Die Location für die Versteigerung steht auch noch nicht fest, lediglich der Termin und die Uhrzeit: Dienstag, 01.12.2009, 19 Uhr. Wir sind im Gespräch mit einigen Galeristen und hoffen baldmöglichst jemanden zu finden, der an diesem Tag, seine Räume für 3 Stunden zur Verfügung stellen kann und seinen Klienten und Kunstinteressierten die Möglichkeit gibt, dem Ereignis beizuwohnen. Wenn Sie gern dabei sein möchten notieren Sie sich den Termin in ROT im Kalender und schauen Sie einfach in den nächsten Tagen nochmals hier vorbei. Sie können auch den Newsletter abonnieren (siehe links).

Samstag, 14. November 2009
Ich habe einen Beitrag in einem Internet-Forum für HIV & AIDS gesetzt, dort die Aktion vorgestellt und um Feedback und Gedankenaustausch gebeten:

FORUMHIV.de

Die Antworten sind sehr differenziert und positiv und ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Für mich ist es ein gutes Gefühl in Kontakt mit den Menschen zu sein, für die die Thematik ein unmittelbarer Teil des Lebens ist.

Freitag, 13. November 2009
Von wegen Freitag der 13. – heute war ein glücklicher Tag! Ich habe nun die Bestätigung von zwei anerkannten Institutionen aus dem Bereich Virologie vorliegen, die besagen, dass ein tatsächliches Infektionsrisiko, das von dem getrockneten Blut auf dem Papier ausgehen könnte als nicht relevant eingeschätzt wird. Ich werde das Bild dennoch in einem Autoklav (das ist ein Dampfdruck-Sterilisierungsgerät) mit Hitze behandeln lassen und mit einer Sicherheitsscheibe aus schlagzähem Kunststoff abdecken.

Für diese Behandlung habe ich eine medizintechnische Firma in Berlin gefunden, die bereit ist, in ihrem Testlabor das Bild mit einem Autoklav zu behandeln. Ich hatte ja bereits Versuche im Autoklav einer Zahnarztpraxis durchgeführt, mit gutem Ergebnis – das Papier und die Tusche haben es unbeschadet überstanden, das Blut verfärbt sich etwas stärker in Richtung Braun, was aber durch die Mischung mit der Tusche unproblematisch ist.

Neben der Suche nach einem (Blut-)Spender, die sich mit Gesprächen und im Austausch mit HIV-Positiven sehr behutsam und langsam entwickelt, bin ich auch noch auf der Suche nach einer Galerie, die als Location für die Versteigerung am Dienstag 01.12.2009 um 19 Uhr dienen kann. Man könnte hier Kunden der Galerie und natürlich alle Kunstinteressierten in Berlin ansprechen. Ich habe viele Möglichkeiten angeboten bekommen, um Flyer auszulegen (was ich gern täte), allerdings muss dazu eben erst der Ort feststehen ...

Wenn Sie Galerist sind oder vielleicht eine andere Idee für die Versteigerung haben, melden Sie sich!

Donnerstag, 12. November 2009
Noch ein paar Worte zur Suche nach einem HIV-positiven Spender für das Blut (35 ml). Ich habe den Eindruck, dass die Hauptschwierigkeit im Thema der Anonymität liegt. Es ist mehr als verständlich, dass ein Betroffener äußerst vorsichtig mit der Information um seine Infektion umgeht und diese nicht öffentlich macht. Auch wenn es so ist, dass es mit Hilfe eines Arztes selbstverständlich so organisiert werden kann, dass der Spender anonym bleibt, scheint bei vielen das Gefühl der Unsicherheit vorhanden, ob man damit nicht doch in die Öffentlichkeit gerät.

Ich möchte daher hier nochmals erklären, dass wie gemeinsam alle Maßnahmen ergreifen werden, dass diese Spende unkompliziert und – wenn gewünscht – komplett anonym erfolgt. Das ist die selbstverständliche Basis dieser Aktion. Die Kontaktaufnahme zu mir kann vollständig über den Arzt Ihres Vertrauens erfolgen.

Das Highlight des Tages ist, dass ich ein Bilderrahmen-Geschäft gefunden haben, das für das Bild in Berlin einen Bilderrahmen und ein Passepartout zur Verfügung stellen wird. Herzlichen Dank an die RahmenManufaktur und Frau Mühlich!

Dienstag, 10. November 2009
Viele interessante und aufschlussreiche Telefonate liegen hinter mir. Zunächst konnte ich feststellen, dass die Entwürfe zum Kunstwerk tatsächlich eine große Lücke geschlossen haben. Es war wirklich höchste Zeit, den Besuchern und Interessierten einen Einblick zu gewähren und einen Ausblick auf die Charakteristik des Werkes zu geben. Dadurch ist viel Ruhe entstanden.

Das zentrale Thema bleibt, einen HIV-positiven Menschen zufinden, der bereit ist, 35 ml Blut zu spenden für den guten Zweck und damit die Grundlage schafft anderen Betroffenen zu helfen.

Das hört sich einfach an und ich dachte, dass es einfacher sein würde. In den Gesprächen mit Betroffenen ist bei vielen Zurückhaltung spürbar und diejenigen die die Aktion befürworten überlegen hin und her, wägen ab. Ich möchte hier nochmals betonen, dass die Spende selbstverständlich anonym und ohne Nennung von Namen erfolgen kann! Auch die Kontaktaufnahme zu mir könnte man anonym halten, indem der Hausarzt mich im Namen des Spenders kontaktiert. Das Blut kann auch beim Arzt entnommen werden, ohne dass ich dem Spender begegne! Ich werde eine Schenkungsurkunde vorbereiten, die erklärt, dass das Blut für diesen künstlerischen Zweck gegeben wird.

Sollten Sie selbst HIV-positiv sein, in Berlin leben (oder sich dort aufhalten) und sich angesprochen fühlen, geben Sie sich einen Ruck – für die Sache, für andere Betroffene.

Ein weiteres Thema ist die Versteigerung. Meine Gespräche mit Auktionshäusern in Berlin haben ergeben, dass diese durch die festgelegten Termine und Vorgehensweisen (Besichtigungen etc.) nicht gut geeigent sind, die Versteigerung durchzuführen. Besser geeignet wäre ein Galerist, der zusammen mit mir ein kleines Event am Dienstag den 1.12. inszeniert und dort das Bild versteigert. Wir könnten dazu die Kunden der Galerie, Interessierte zum Thema und zur Kunst einladen.

Sonntag, 8. November 2009
Es ist soweit! Ab sofort können Sie in der Rubrik "Zum Kunstwerk" exklusiv die Entwürfe zum Bild ansehen. Ich habe den gesamten Entwicklungsprozess seit Mai 2009 dargestellt und schließe mit dem Entwurf des Bildes für Berlin, das damit nun bereits sehr konkret vorstellbar wird.

Werfen Sie einen Blick und lassen Sie mich Ihre Meinung wissen.

Freitag, 6. November 2009
Die Zeit verrinnt wie im Flug. Nun sind es nur noch drei Wochen bis zum Start der Aktion in Berlin. Ich werde hoffentlich in zwei Tagen die Entwürfe fertiggestellt haben und damit die heiße Phase einleiten. Geplant war natürlich, dass dies schon lange geschehen sein sollte. Aber dieses Projekt offenbart seine eigenen Gesetze.

Ich habe bisher auch noch keinen AIDS-Kranken oder HIV-Infizierten gefunden, der mit einer kleinen Menge (35 ml) seines Bluts dieser Aktion Leben einhauchen kann. Angesichts der Tatsache, dass dies der zentrale Punkt der Aktion ist, könnte man sagen: der Kreisel hat noch kein Zentrum, um das sich die Kraft entfalten kann. Es fehlt die Achse, der Berührungspunkt. Ich werde nächste Woche sehen, was sich in Bewegung setzen lässt. Vielleicht begegnen wir uns ja, es gibt ja in diesem Sinn keinen Zufall – nur Ereignisse, deren Gesetzmäßigkeit wir noch nicht erkannt haben.

Mittwoch, 28. Oktober 2009
Ich habe ein wenig auf die Zahlen für den Oktober geblickt und folgende Eckdaten herausgefischt:

• Besucher auf dieser Internetseite im Oktober: ca. 5.000
• Besucher, die gespendet haben: 10
• Spendenbetrag gesamt: 440 €

Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich mir ein wenig mehr an Spenden erhofft hatte, aber vielleicht ist das ein ganz normaler Wert und Durchschnitt. Sicherlich sind es sehr viele Spendenaufrufe, die einem so Tag für Tag begegnen und man kann nicht erwarten, dass immer etwas für gerade diesen oder jenen guten Zweck gegeben werden kann.

Ich würde mich dennoch sehr freuen wenn Sie eine Kleinigkeit überweisen würden. Lassen Sie es 5 oder 10 € sein. Die Überweisung ist ganz unkompliziert und schnell erledigt. Sie spenden – wie gesagt – nicht für mich oder die Aktion, sondern für die Deutsche AIDS-Stiftung und ihre Projekte.

Danke für Ihre Unterstützung!

Freitag, 23. Oktober 2009
Ich arbeite intensiv – meistens zu nächtlicher Stunde – an den Entwürfen für das Bild für Berlin. Ich hoffe nächste Woche die ersten Impressionen zeigen zu können. Der Entwurfsprozess ist ziemlich komplex, da ich mich bereits jetzt klar festlegen muss, für die inhaltliche Aussage, die Komposition der formalen Elemente, die Verteilung von Licht und Schatten, die eingesetzten Materialien.

Und wie immer ist diese Zeit der Ungewissheit und Fragestellungen, die sich langsam in Gewissheit und Antworten verwandeln für mich besonders spannend. Alles nimmt schrittweise immer mehr Gestalt an.

Donnerstag, 22. Oktober 2009
Nach Korrespondenz und Gesprächen mit der Charité, dem größten Krankenhaus in Berlin, ist klar, dass ich die Aktion dort nicht durchführen kann. Dies würde in einem Krankenhaus in öffentlicher Trägerschaft nur dann gehen, wenn entweder ein medizinischer Nutzen für den Patienten gegeben wäre oder ein wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn zu erwarten wäre. Beides kann ein Kunstwerk naturgemäß nicht leisten.

Ich suche also nun ein privates Krankenhaus, ein Labor oder auch eine Arztpraxis, die mich bei der Verwirklichung des Projektes unterstützen kann. Der Ablauf wäre so, dass dort die Blutspende (35 ml) des HIV-Infizierten oder AIDS-Erkrankten stattfinden würde. Daraufhin würde direkt im Anschluss oder – falls der Spender anonym bleiben möchte – auch zeitversetzt im gleichen Raum oder in einem Nebenraum das Bild von mir gemalt.

Die Aktion wird von einem Fotografen begleitet und ggf. auch vom Fernsehen. Ich gehe davon aus, dass das Interesse der Medien und auch der Öffentlichkeit für die Thematik rund um den Welt-Aids-Tag (01.12.2009) groß sein wird, dies hat also einen positive Signalwirkung auch für das Labor oder die Praxis, die sich für dieses Projekt engagiert.

Wenn Sie hierzu eine Information oder Idee haben melden Sie sich bitte bei mir.

Sonntag, 18. Oktober 2009
Ich habe – dem Hinweis einer Wissenschaftlerin folgend – entschieden, dass ich nur 35 ml Blut verwenden werde. Das ist die Menge, die auch in wissenschaftlichen Studien in der Regel als ethisch vertretbar gesehen wird. Das Blut wird mit Tusche vermischt. Da das Blut in erster Linie eine symbolische Funktion hat kommt es nicht auf die Menge an.

Die Reaktionen auf diese Aktion sind bisher sehr unterschiedlich. Auffallend ist, dass die positiven und anerkennenden Stimmen sich eher zu Wort melden, als die kritischen, die eher schweigen oder nicht in Erscheinung treten. Ich habe den Eindruck, dass das Thema viele Menschen auch unangenehm berührt und man sich lieber abwendet. Das ist allerdings auch Teil der Aktion: den Fluss der Normalität zu stören. Das ist meistens nicht angenehm ...

Im Augenblick versuche ich, die größte Lücke zu schließen: die Entwürfe des Bildes für Berlin. Sobald diese Entwürfe hier gezeigt werden können, wird für viele Menschen die ganze Idee besser nachvollziehbar sein. Dann wird auch sichtbar, dass es mir nicht um Schockeffekte geht, sondern um eine differenzierte und ästhetisch anspruchsvolle Darstellung.

Die Vorbereitungen für andere Länder sind im Moment in der Warteschleife. Ich möchte erst alle Energie auf Berlin richten und dabei Erfahrungen sammeln. Daraufhin werde ich konkret planen können.

Mittwoch, 7. Oktober 2009
Nun geht es um viele, wichtige Details. Priorität hat im Augenblick die Kommunikation mit Ärzten, Virologen und mit Krankenhäusern, in deren Rahmen die Aktion durchgeführt werden kann.

Außerdem hat die Suche nach einen Betroffenen begonnen, der bereit wäre, mit seiner Blutspende den essenziellen Beitrag zum Gelingen des Projektes zu leisten. Es werden nur 100–200 ml Blut benötigt, ich werde das entsprechend mit Tusche verdünnen. Selbstverständlich kann die Spende auch anonym erfolgen!

Wir beginnen nun auch, die Presse und das Fernsehen zu informieren. In Kürze wird es im Bereich Infomaterial Texte und Bilder geben.

Es werden weiterhin Geldspenden gesucht. Geben Sie sich einen Ruck und spenden Sie eine Kleinigkeit. Es ist wichtig, dass die Aktion Gewicht bekommt. Wie sagte Erich Kästner: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"

Sonntag, 4. Oktober 2009
Ein geglückter Internetstart liegt hinter uns. Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen, Gästebucheinträge, E-Mails und Anrufe!

Olé - ich hatte übrigens letzte Woche in Spanien eine Präsentation bei der Organisation CONCORDIA in Marbella, bei der ich das Projekt zum ersten Mal auf Spanisch präsentiert habe. Das war schon eine kleine Feuerprobe – in einer fremden Sprache. Es hat aber ganz gut geklappt. Zumindest schienen die Anwesenden nicht das Gefühl gehabt zu haben, ich würde Chinesisch reden (wenn die Spanier ausdrücken wollen "Das kommt mir Spanisch vor!" sagen sie: "¡Eso parece chino!"). Ich bin gespannt, was sich nun in Richtung Madrid entwickeln wird.

Nun blicke ich intensiv nach Berlin und werde alle Hebel in Bewegung setzen. Wer aus Berlin kommt und mithelfen möchte, kann sich gern melden, ich habe viele kleine und große Themen im Gepäck.

Donnerstag, 1. Oktober 2009
Nach langer Zeit geht heute dieser Internetauftritt online, mit all den wohl durchdachten Bildern und Texten. Eine Sammlung, die kontinuierlich ergänzt werden soll.

Es sind noch 59 Tage bis Berlin ... und eine Menge an Arbeit liegt noch vor uns. Es ist kein Geheimnis, dass diese Idee helfende Hände gebrauchen kann. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, melden Sie sich bitte einfach bei mir, es gibt eine Menge an kleinen Möglichkeiten. Wenn viele Menschen ein bisschen helfen und beitragen, kann Großartiges entstehen.

Ich wünsche allen Besuchern und Wegbegleitern inspirierende Momente und freue mich auf die kommenden Tage und Wochen.

Mai bis September 2009
Ich werde versuchen, aus meinen Notizen hier die Entwicklung seit Mai zu rekonstruieren und hierzu ein paar markante Ereignisse chronologisch darzustellen. Ein kurzer Einblick in turbulente Zeiten, die sich wohl nicht minder aufregend fortsetzen werden.